Frauendreißiger - Kräutermagie im Spätsommer

Frauendreißiger, Maria Himmelfahrt, 15.8 - 15.9

Frauenkräuter als Heilkräuter

 

Am 15. August, zu Maria Himmelfahrt, beginnen die Frauendreißiger. Sie enden mit dem 15. September. Dreißig wunderbar magische Tage, an denen speziell Frauenkräuter, die während dieser Tage gesammelt werden, besonders potent in ihrer Heilwirkung sind. 

 

Diese Zeitspanne ist eine Zeit, in der verschiedene Gedenktage Maria, Mutter Gottes ehren. An ihre Wunder, ihre Kraft und auch ihre Schmerzen. Maria zeigt sich in vielen alten Religionen, die bereits lange vor dem Christentum in Europa verbreitet waren, als die alte Göttin und damit auch als Mutter Erde selbst. Die Kelten widmeten diesen alten Brauch ihrer Göttin Freya, lange bevor die Christen ihn im 5. Jahrhundert übernahmen. Freya zeigt sich als Göttin der Liebe, der Weit- und Hellsicht, der Heilkräuter und als Beschützerin der Frauen.

Wie passend, dass in dieser Zeitspanne, in denen die alte Magie, die Heilkräfte der Frauenkräuter besonders stark sind, tatsächlich die beste Erntezeit der wilden Pflanzen und Samen liegt (mit Ausnahme des Johanniskrauts: dieses wirkt am stärksten, wenn es zu Sonnenwende Mitte Juni geerntet wird). Das Kräutersammeln war auch schon lange vor dem Christentum eine Aufgabe, der sich besonders Frauen widmeten. Mittels Maria überführte die Kirche einen sehr alten Brauch in ihre Tradition, nachdem sie bemerkte, dass es den Frauen nicht auszutreiben war, den Zauber der Natur wirken zu lassen.

Dass diese Tradition auch im Christentum noch lebt, zeigt sich an dem alten Brauchtum zur Messe zu Maria Himmelfahrt, die gesammelte Sträuße aus Heilkräutern in der Kirche weihen zu lassen und zu Hause aufzuhängen, um diese im Winter zum Räuchern oder für Tees zu verwenden.

Doch ganz gleich, wie jemand zur Kirche steht: wer für sich selbst einen Kräuterstrauß bindet, macht sich deren Magie zu eigen – ganz egal ob vom Priester geweiht oder nicht. 

 

Anzahl der verschiedenen Frauenkräuter:

Verschiedene Anzahlen an Frauenkräutern werden traditionell in das Büschel gebunden. 

 

7,9 oder 77

Diese Zahlen standen ursprünglich in Verbindung mit keltischen Jahreskreisfesten.

Die Kirche ergänzte die Zahl 12 – als Symbol für die 12 Aposteln.

 

7

Die Zahl der Magie

Die sieben wird in vielen Kulturen als Zahl der spirituellen Erkenntnis gesehen.

Im Christentum steht sie für das Geistliche und Weltliche –

So gibt es die sieben Tugenden, die sieben Laster, die sieben Sakramente, die sieben Schmerzen und sieben Freuden Marias.

 

9

Zahl der Vollkommenheit

Die neun ergibt sich aus 3x3. Drei, die Trinität, wir oft als göttliche Zahl angesehen, wodurch die 9 schließlich zur Zahl der Vollkommenheit wird. Im Zehnersystem ist sie die höchste einstellige Zahl.

 

12 

Im Christentum wird die Zahl 12 als heilige Zahl interpretiert. Dies zeigt sich auch in den 12 Aposteln. Auch in vielen weiteren Religionen und im Volkglauben ist die 12 von Bedeutung. So streiten sich zum Beispiel auch Gott und der Teufel um die Macht von 12.

 

Typische Kräuter des Frauendreißigers - auch als Marienkräuter bezeichnet - sind:

 

Königskerze, Johanniskraut, Kamille, Salbei, Beifuß, Schafgarbe, Lavendel, Melisse, Thymian und Quendel, Wermut, Ringelblume, Wegwarte, Pfefferminze und Frauenmantel.

 

Zu diesem Thema möchte ich den Zeitraum nutzen und in den nächsten Tagen eben erwähnte Kräuter einzeln vorstellen. 

Jede der Pflanzen wirkt auf ihre eigene Weise, hat ihre eigenen Inhaltsstoffe und alte Magie. Und so wie keine Frau hinter der anderen untergehen will und in ihrer weiblichen Kraft in jedem System ihren Beitrag leistet, sehe ich es auch bei den Heilpflanzen.

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